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Beitrag  Pegasus Mi Aug 18, 2010 12:06 am

NABU.de Aktionen & Projekte Vogel des Jahres 2006 - Der Kleiber

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Der Kleiber
Vogel des Jahres 2006


Der Kleiber steht stellvertretend für einen Lebensraum, für den wir in Deutschland und Mitteleuropa besondere Verantwortung tragen: die Rotbuchen- und Eichenwälder. Er ist die Stimme des Waldes und kündigt den Frühling an, selbst wenn er den Beginn oft weit vorverlegt. Er läuft kopfüber den Baumstamm herunter und zeigt uns, dass der Wald lebt, lange bevor die ersten Blätter sprießen.

Name und Verwandtschaft
Der Kleiber (Sitta europaea) ist der einzige heimische Vertreter der Familie der Kleiber (Sittidae). Sein deutscher Name beschreibt die „handwerkliche“ Fähigkeit des Vogels, den Eingang der Bruthöhle durch „Kleibern“ (Kleben) von Lehmkügelchen zu verkleinern.

Kennzeichen
Der Kleiber ist mit 12 bis 15 Zentimetern von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende etwa so groß wie eine Kohlmeise. Er hat eine kompakte Gestalt mit einem relativ großen Kopf und einem langen spitzen Schnabel. Das Rückengefieder ist graublau gefärbt, die Unterseite dagegen hell bis rostbeige. Die Männchen lassen sich an den dunkel-rostbeigen Flanken von den Weibchen unterscheiden. Der lange schwarze Augenstreif grenzt den blaugrauen Kopf vom weißlichen Hals ab.

Lautäußerungen
Nur die Männchen singen. Als Reviergesang ist vor allem die laute Pfeifstrophe „wi wi wi...“ zu hören, die der Beobachter leicht imitieren kann. Der Gesang eines Männchens besteht aus einer Reihe von wenigen Pfeiflauten, von denen jeder in der Tonhöhe gleichmäßig sinkt ("Abwärtspfeifen"). Daneben gibt es noch eine Trillerstrophe. Ein gedämpftes „sit“ dient als Verbindungslaut nahrungssuchender Partner. Das Singen ist von der Witterung, aber nicht von der Temperatur abhängig. Die Gesangsfrequenz verstärkt sich (auch bei großer Kälte) von Ende Dezember bis zum Frühjahr hin. Mit Brutbeginn wird der Kleiber sehr still. Nach dem Ausfliegen der Jungvögel sind wieder verschiedene Laute zu hören.

Nahrung
Kleiber leben von Insekten, Spinnen und Samen. Jungvögel werden häufig mit Raupen gefüttert. Auch im Winterhalbjahr ernähren sich von versteckten Spinnen und Insekten, nehmen aber hauptsächlich Baumsamen, wie Bucheckern und Haselnüsse, zu sich, wenn diese ausreichend zur Verfügung stehen. Durch kräftiges Hämmern mit dem Schnabel werden diese geöffnet, so dass man manchmal glaubt, ein Specht sei in der Nähe.

Lebensraum
Der Kleiber bewohnt in erster Linie höhlenreiche Altholzbestände und bevorzugt strukturreiche, lichte Laub- und Laubmischwälder mit Bäumen, deren Rinde rau ist. Oft genügt schon ein kleiner Altholzbestand, der einen ausreichenden Vorrat an geeigneten Samen für die Ernährung im Winter bietet. In Wäldern werden strukturierte, lichte Bestände mit grobborkiger Rinde bevorzugt. Aber auch Feldgehölze, die nicht zu isoliert stehen, Baumhecken, Alleen, Parkanlagen, große Gärten und Obstgärten können besiedelt werden.

Fortpflanzung
Kleiber lieben hochgelegene Bruthöhlen (etwa elf Meter über dem Boden). Ist das Flugloch zu groß, so dass der Kleiber fürchten muss Säugetiere oder größere Vögel wie beispielsweise Stare könnten eindringen, verengt er den Eingang, bis er gerade noch durchpasst. Erdklümpchen werden mit kurzem Druck an die Unterlage geklebt und mit der Schnabelspitze durch Klopfen befestigt. Der Kleiber beginnt meist schon im März – und damit früher als die meisten Meisenarten – mit dem Nestbau. Potenzielle Bruthöhlen werden bereits im Spätherbst inspiziert und im Februar gesäubert. Zumeist bauen die Weibchen das Nest. Hauptlegezeit der Eier ist in tieferen Lagen Mitteleuropas die zweite beziehungsweise dritte Aprildekade. In der Regel werden sechs bis sieben Eier gelegt. Anfang Juni fliegen die Jungvögel aus. Zweitbruten sind selten. Altvögel bleiben in der Regel ganzjährig im Revier. Jungvögel siedeln sich gewöhnlich innerhalb eines Radius von wenigen Kilometern an. Ziehende Kleiber werden nur selten beobachtet.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Kleibers erstreckt sich von Europa über den Waldgürtel Asiens bis an die Pazifikküste einschließlich der ostasiatischen Inselgruppen. Man findet ihn auch in Marokko, Kleinasien, im Iran und im Kaukasusgebiet. In Irland, Schottland, Island und im Norden von Norwegen, Schweden und Finnland ist er nicht verbreitet. Im südwestlichen Verbreitungsgebiet herrscht die Unterart Sitta europaea caesia vor und im fernen Osten Sitta europaea sinensis. In Deutschland fehlt der Kleiber auf den weitgehend baumlosen Nordseeinseln.

Bestand
Die Schätzungen für Deutschland liegen zwischen 600.000 und 1,4 Millionen Brutpaaren. Größere Bestandsschwankungen entstehen dadurch, dass die Nahrungsgrundlage von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ist. Wenn die Buchen besonders viele Bucheckern produzieren (Buchenmast), überleben mehr Kleiber den Winter als in Zeiten, in denen das Futter knapp wird.

Gefährdung
Der Kleiberbestand ist weitgehend stabil und bislang findet man den Singvogel auch nicht auf der „Roten Liste der gefährdeten Tiere“. Allerdings drohen seinem Lebensraum – dem Wald – Gefahren durch ökonomische Zwänge der Forstwirtschaft.

Forderungen zum Schutz
Der Schutz unserer mitteleuropäischen Eichen- und Rotbuchenwälder ist der wichtigste Schutz des Kleibers.




Mehr zum Thema:
Nachbarschaftshilfe oder wer füttert wen?
Der Ornithologe Klaus Witt beobachtete in einem naturnahen Garten in Frohnau eine Kuriosität und hielt sie fotografisch fest. Berichtet wird von einer ungewöhnlichen Nachbarschaftsbeziehung zwischen Kleibern und Schwanzmeisen.
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